Frühmorgens fahren wir im Schneetreiben dem Gotthardtunnel entgegen. Die Strasse wird langsam rutschig... aber damit muss man bekanntlich zur Weihnachtszeit rechnen. Und wir haben die kurzen Hosen eingepackt!
Wenn das nur gut kommt!
Und siehe da.
Am Hafen von Tunesien empfängt uns strahlendes Frühlingswetter - und das am 21. Dezember 2008. In drei Tagen ist Weihnachten. Unvorstellbar.
Nun freuen wir uns so richtig auf die Wüstentour mit entsprechendem Feeling: Sonne, Wärme, Sand...
Die Fahrt von Tunis nach Douz verläuft unspektakulär und dauert gut einen Tag. Nach dem wir die Fahrzeuge aufgetankt haben (gemeinsam bunkern wir 2305 Liter Treibstoff, 1427 Liter Wasser und andere Flüssigkeiten), nisten wir uns auf dem Campingplatz „Desertclub" ein. Das Nachtessen - es gibt Couscous - mundet einwandfrei.
Nach einer angenehmen Nacht geht es voller Tatendrang auf zur ersten Wüstenetappe.
Zum Angewöhnen und Einfahren ist die Dünenstrecke von Douz auf direktem Weg nach Ksar Ghilane genau das Richtige.
Nach ca. 40 km lässiger Fahrt auf guter Piste mit einigen sandigen Passagen erreichen wir den Brunnen Bir Hadji Brahim. Alle Spuren zweigen rechts ab auf die Südumfahrung. Doch wir fahren unbeirrt geradeaus weiter. Weiter ins Nichts. Noch kann man knapp erkennen, wo die Piste einmal war. Schon bald verschwindet sie aber, begraben unter Tonnen von Sand.
Unaufhörlich geht es auf und ab über die 1 - 2 Meter hohen Sandhügelchen, welche den Wogen auf mässiger See gleichen. Es macht aber Spass und ab und zu bleibt auch mal einer hängen. Man muss sich zuerst an das Element Sand gewöhnen. Nun stimmt einfach alles: der blaue Himmel, die wärmende Sonne, der Sand, die Fahrerei, das Team. Genau so haben wir es uns vorgestellt. Wir sind ein gut durchmischtes Grüppchen netter und unternehmungslustiger Leute. Schade, dass Janine nicht dabei sein kann. Wir hätten es ihr gegönnt, mit uns diese schöne Stimmung zu geniessen. Wir wünschen ihr von Herzen gute Besserung.
Nach und nach werden die Dünen höher und plötzlich sind wir von echt hohen Dingern umgeben. Rings um uns herum nur Dünen, Dünen, Dünen. Ein riesiges Sandmeer. Unsere Kolonne gerät ins Stocken, das Fahren wird anspruchsvoll. Also, noch einmal etwas Luft aus den Reifen und mit etwas Schwung in die zum Teil recht langen und steilen Anstiege hinein.
Als ich auf einer hohen Düne anhalte und zurück schaue, stelle ich fest, dass eigentlich keiner mehr fährt. Jeder hängt irgendwo. Wer nicht selber betroffen ist, hilft seinen Kameraden beim Schaufeln und Schieben. Super.
Trotzdem schaffen wir heute 24 Dünen-Kilometer ab Bir Hadji Brahim. Um 16.00 Uhr haben wir genug. Schnell ist ein schöner, ja sogar idyllischer Platz gefunden, wo wir die Nacht verbringen wollen. Obwohl es angenehm warm und praktisch windstill ist, stellen wir das grosse Zelt auf und sammeln Holz für das Lagerfeuer und das Oefeli.
Schon bald zieht der Duft von Aelplermakaronen durch unsere Nasen und der Bauch beginnt zu knurren. Edith und Rino haben gekocht - es hat wunderbar gemundet.
Ein wunderschöner Sonnenuntergang in Rot leitet eine herrliche Nacht ein mit funkelndem Sternenhimmel.
Mit den ersten Sonnenstrahlen zieht es uns aus den Federn und auch die übrigen Teilnehmer stehen früh auf (vermutlich früher als daheim). Ein herrlicher Tag beginnt.
Nach ausgiebigem Frühstück ziehen wir weiter unsere Spuren durch die goldgelben Sandhügel in Richtung Süd-Ost. Der Pfeil des GPS zeigt direkt auf den Punkt, an welchem wir dank den Koordinaten exakt auf die Piste treffen werden. Bis dahin sind es aber noch 18 km. 18 Wüstenkilometer. Wir freuen uns.
Pünktlich zur Mittagszeit stehen wir auf besagter Schotter-Piste. Hurtig essen und Pneu aufpumpen. Dann rattern wir zur Oase Ksar Ghilane.
Zu unserer grossen Freude steht lediglich ein einziges Touristenfahrzeug am Teich. Also nichts wie hinein ins warme Nass. Die Quelle liefert unaufhörlich warmes schwefelhaltiges Wasser und wir geniessen es ausgiebig darin zu planschen.
Obwohl es hier schön und angenehm ist, wollen wir nicht länger bleiben. Heute ist der 24.12.08 und wir feiern am Abend Weihnachten. Das wollen wir aber irgendwo draussen in der Wüste machen. Wir ganz alleine.
Nach gut 20 km Fahrt auf kleinen Nebenpistchen stossen wir in weiter flacher Ebene auf eine Ansammlung kleiner Dünen. Da wollen wir bleiben. Vielleicht hat es etwa so ausgesehen, dort, wo das Jesus-Kindlein geboren worden ist...
Wir haben genügend Zeit, den schönen Tag genüsslich ausklingen zu lassen. Die Sonne macht mit und liefert uns die tollsten Fotomotive mit intensiven Farben. Vor dem Essen - heute verwöhnen uns Karin, Küsu, Panja und André - gibt es Apéro und im Nachhinein ein feines Dessert. Dann wird noch lange im (geheizten) Zelt gesungen und gemütlich beisammen gesessen.
25.12.08. Nach kurzer Fahrt auf flotter Piste durch steppenartige Landschaft stehen wir vor der Abschlussdüne, welche den Weg nach Westen versperrt und sich wie eine Barriere ohne Ende von Nord nach Süd erstreckt. Da rüber? Ganz schön mächtig. So hoch habe ich sie nicht mehr in Erinnerung. Ja, aber wenn wir zum Huaret Richet (Ain Odette resp. verlassener See) wollen, dann müssen wir da rüber. André und Panja entschliessen sich zur Umkehr. Das eine Gelenk (homokinetisches Gelenk) an der Antriebswelle vorne gibt seltsame Knacks-Geräusche von sich und sie trauen die Dünenfahrt dem alternden G nicht mehr zu. Schade. Es ist nichts zu machen, sie wollen umkehren. Wir vereinbaren einen Treffpunkt in einigen Tagen in Ksar Ghilane. Per Satellitentelefon bleiben wir mit ihnen in Kontakt.
Dann lassen wir Luft aus den Reifen und stechen in See, ah nein, in Sand.
Diesmal lassen sich die „Wellen" nicht mehr mit einer wogenden See vergleichen. Zu hoch türmen sich die verschachtelten Sandhaufen vor uns auf. Zu hoch ist der Höhenunterschied von der Basis bis zur Scheitel: ganze 40 Meter! Also rein ins Vergnügen.
Die ersten Meter sind schrecklich. Wo trägt denn der Sch...sand, wo? Nach diversen anfängermässigen Versuchen habe ich den Dreh raus und nichts kann mich mehr aufhalten. Weit oben steige ich aus und schaue zurück. Wunderbar. Von den 11 Fahrzeugen sehe ich nur gerade drei. Die restlichen stecken in irgend einem Dünen-Trichter und nur die Fähnchen sind zu sehen. Sie stehen an Ort, also wird fleissig geschaufelt und gestossen. Aber das Wetter macht voll mit und ich empfinde es als saumässig schön. Ab und zu bewegt sich wieder ein Fähnchen, mal vor, mal zurück und dann taucht plötzlich das Fahrzeug dazu auf. Das gibt herrliche Filmaufnahmen.
Plötzlich kommt Rino mit seinem HDJ 80 geflogen. Eine perfekte Landung nach einem schönen Sprung. Das Fahrwerk scheint perfekt ausgelegt zu sein.
Nach und nach wühlt sich aber einer um den andern nach oben, bis wir alle wieder vereint sind. Auf dem ca. 400 m breiten Rücken (die Düne misst vom Beginn bis zur Leeseite 900 m) fahren wir weiter westwärts und gleiten dann, nach kurzem Blick in die weite Umgebung, genüsslich die lange Leeseite hinunter.
H e r r l i c h . Aber Achtung, davon kann man süchtig werden.
Und so geht es heute weiter, Düne hoch, runter gleiten, quer durch das Dünental und wieder hoch. Wir geniessen es, wir haben Zeit, wir haben Ferien.
Abends lassen wir uns am Rande einer grossen Ebene am Fusse einer Düne nieder. Weit hinten grast ein einzelnes Kamel. Während Flo für uns das Nachtessen zubereitet (er braucht dazu all seine Gewürze und eine Menge Paprikaschotten), steht plötzlich ein Windhund in weissem Kittelchen (Winterkleid!) da. Neugierig umrundet er unser Lager, wohl auf der Suche nach etwas Essbarem. Kurz darauf erscheint auch sein Herrchen, ein Nomade. Er spricht leider nur sehr wenig Französisch, wünscht aber etwas Wasser. Dann entschwindet er mit seinem Vierbeiner in die einbrechende Nacht hinaus.
Flo's Gulasch entpuppt sich als sehr h-h-h-heiss, so dass wir heute etwas mehr trinken müssen. „Hoffentlich brennt's dann nicht noch einmal, wenn es uns wieder verlässt!" höre ich jemanden sagen.
Ueber grosse ebene Flächen, durch sandige Täler, über Dünen und auf sandigen Pistchen geht es heute weiter westwärts. Eine sehr abwechslungsreiche und schöne Strecke. Beim Dekanis es Sghar steigen wir hinauf auf einen der bröckelnden Steinklötze und geniessen die gute Rundsicht in die unendlichen Weiten hinaus. Traumhaft. Dann fädeln wir ins Tal ein, das uns in Richtung See bringen soll. Noch einmal erfahren die Dünen eine Steigerung in Form, Farbe und Höhe. Unbeschreiblich schön und das Fahren ist absolut spannend. Hier muss ich wieder hin.
Nach einem schwierigen Talwechsel rasten wir wieder am Fusse einer hohen Düne und vor uns breitet sich eine grosse runde Ebene aus. Holz gibt es hier in Hülle und Fülle. Heute laden uns Ernst und Nadine zum Znacht ein (Apéro, Spätzli, Rotkraut, Wild, Wein). Ohlala. Formidable.
Bis zum See sind es noch 5,28 km. Luftlinie wohlverstanden. 4 Dünenzüge liegen dazwischen, jeder um die 40 Meter hoch. 40 Meter, das tönt nach nichts. Nur wer diese Dünen schon überquert hat, weiss wie hoch das ist. 40 m. Nicht alle Dünen hier sind so hoch, nur die höchsten. Aber es ist nicht nur eine Herausforderung, es macht auch riesig Spass. Bis wir am See sind, legen wir aber gemäss Tacho 9 km zurück und dazu benötigen wir 3 ½ Std. Ob wir zu Fuss wohl schneller gewesen wären? Auf jeden Fall ist es eine gute Zeit, mit 12 Fahrzeugen diese schwierige Etappe zu bewältigen. Schon viele (kleinere) Gruppen haben ihre Pläne zum See zu gelangen begraben und die Tour abbrechen müssen.
Uebermütig springen wir ins Wasser. Wunderbar. Kein Mensch weit und breit. Wer hätte das gedacht.
Später tauchen dann doch noch einige Fahrzeuge auf, welche jedoch bald wieder weiterfahren. Wir legen eine längere Pause ein und nehmen das Mittagessen an den Gestaden des Huaret Richet ein. Sanft streicht der Wind durch das hohe Schilf und zeichnet sein Muster auf das Wasser, da und dort zwitschert ein Vögelchen, eine Ente fliegt vorbei als wir gerade den heissen Kaffee schlürfen. Ist das das Paradies?
Auf jeden Fall könnte es so sein - ich wäre absolut zufrieden damit.
Die Nacht wollen wir nicht am See verbringen sondern in den grosszügigen Dünen etwas weiter südlich. Die Anfahrt dorthin entpuppt sich aber als anstrengend - das warme Bad hat uns offensichtlich etwas schlapp gemacht - und so stellen wir unser Zelt an den Rand einer riesigen Ebene. Dann bricht bei einigen der Spieltrieb durch: In rasanter Fahrt fräsen sie - lange Staubfahnen hinter sich herziehend - ihre Spuren in den unberührten Untergrund, andere versuchen die Steilwände ringsherum zu erklimmen, was einigen sogar gelingt.
Nun heisst es die Rückreise antreten. Nach einem letzten kurzen Bad schlängeln wir uns nordwärts durch die langen Dünentäler. So viel wie nur möglich „reiten" wir hoch oben auf den Dünen. Ein unvergessliches Erlebnis mit toller Aussicht. Dieser Dünenritt zählt sicher zum schönsten, was man hier erleben kann. Wir geniessen die Fahrt auf den weichgeformten langgezogenen Wogen ausgiebig. Doch der Dünenritt dauert viel zu kurz. Wehmut kommt auf als wir in die Ebene beim Dekanis el Kebir hinaus fahren und die goldgelben Sandberge hinter uns lassen müssen. Etwas weiter östlich der Berge richten wir unser Camp ein. Immerhin haben wir heute 34 km zurückgelegt.
Auf unserer Fahrt zum Gour el Kleb stossen wir ab und zu auf Nomadenfamilien. Wir haben warme Kleider dabei, welche wir gerne an diese für die Jahreszeit doch eher luftig bekleideten Menschen abgeben. Nachts sinken die Temperaturen im Winter oft unter die Nullgrad-Grenze. Auch Schuhe sind ein gern gesehenes Mitbringsel. Floh lässt sich erwärmen, ein Paar warme Schuhe, einem Kamelhirten zu überlassen und probiert ihm diese sogar noch an. Dieser freut sich riesig über seine Errungenschaft und etwas unbeholfen aber voller Stolz zieht er mit richtigen Schuhen von dannen.
Ein gutes Pistchen schlängelt sich Ostwärts durch eine langgezogene Ebene. Noch vor 16.00 Uhr fahren wir in die Dünen hinein um dort unsere Nacht zu verbringen.
Heute steht die Scheherazade auf dem Programm. Die Scheherazade ist (gesellschaftlicher) Teil der Desert-Challenge von sahara-team.ch (siehe www.desert- challenge.ch). Die Teilnehmer (der Challenge) müssen die übrigen Teilnehmer und Mitfahrer irgendwie unterhalten: mit Geschichten erzählen, Darbietungen, Gruppenspielen etc., wofür es dann Punkte gibt. Ein vergnüglicher Abend am Lagerfeuer steht uns also bevor.
Rino führt mit uns einen Limbo-Tanz (zu arabischer Musik) durch, Nadine verleitet alle dazu am „Brrrrr-Tägg" teilzunehmen (!), bei Roli S. müssen alle versuchen gemeinsam die 5 m lange Fahnenstange auf den Boden zu legen (es bleibt beim kläglichen Versuch!!!), Raini lässt durch Sandra den „Brief eines Ehemannes an seine Frau" vorlesen - wenn sie gerade mal nicht lachen muss - , und Roli L. versucht sich mit (fürchterlichem) Gesang (gemäss Text handelte es sich um „Es wott es Fraueli z'Märit gah...") und Küsu unterhält uns (resp. nervt mich) mit seinem Gschichtli vom Gruscheli. Es ist zum grölen.
Unser Gelächter hat einige Tierchen angelockt: Einen ganz kleinen noch beinahe durchsichtigen Gecko müssen wir vor dem Feuer retten, dann zieht ein Skorpion zwischen unseren Beinen hindurch eine Furche in den Sand und eine Wüstenmaus umrundet uns auf der Suche nach Essbarem.
Das Jahr neigt sich dem Ende zu wie unsere Dünenfahrerei auch. Nur gerade 3 Kilometer (Dünen) trennen uns vom Brunnen Bir Mida. Trotzdem benötigen wir 50 Minuten für diese Fahrt über knifflige Sandhaufen, welche uns nicht die Ideallinie fahren lassen.
Leider befinden sich weder Tiere noch Nomaden am Brunnen. Wir pumpen unsere Reifen auf und fahren weiter via Gour el Mida und schwenken dann Richtung Norden ab. Zwei grasende Esel verraten uns, dass wir doch nicht ganz alleine hier sind. Noch einmal steht uns die Querung eines ca. 4 km breiten Dünengürtels bevor. Also wieder raus mit der Luft und rein in den Sand. Ein heftiger Wind wirbelt den trockenen Sand auf und trübt die Sicht. Jetzt nur nicht einsanden! denkt sich jeder.
Doch wir schaffen auch dieses Hindernis ohne Probleme. Mit aufgepumpten Reifen geht es auf einem flotten Pistchen in Richtung der grossen Piste, welche als Südumfahrung von Douz nach Ksar Ghilane führt. Hier haben wir uns mit André und Panja verabredet. Und siehe da, plötzlich taucht vor uns der grünblaue G aus einer Sandwolke auf. Die Freude ist gross. Mitten auf der Piste machen wir Mittagspause, denn wir haben einander gegenseitig viel zu erzählen.
Auf der grossen Piste erreichen wir am frühen Nachmittag die Oase Ksar Ghilane., wo es zwischen den Dattelpalmen wunderbar windstill ist. Gemütlich lassen wir uns in Abdullahs Garten nieder und geniessen die freie Zeit (Bädelen, Apéro, Spaziergang, Autopflege, Faulenzen etc.).
Nach dem Frühstück startet die Challenge mit dem Wheel-Sprint in den Dünchen etwas ausserhalb der Oase. Ein kurzer aber deftiger Parcours ist ausgesteckt, den die Kontrahenten mit einem Komplettrad (von Goodyear) zurücklegen müssen. Das Rad darf getragen, gestossen, geschoben, gezogen, gerollt, geschleift werden. Angefeuert durch die Zuschauer geben die Fahrer - diesmal zu Fuss - alles. Sie kommen ganz schön ins Schwitzen und Schnaufen (vor allem Roli mit der Raucherlunge schnaubt wie ein Kamelbulle). Mit äusserstem Einsatz wird um jede Sekunde hart gekämpft. Es lohnt sich, denn die Rangliste entscheidet, in welcher Position beim ersten Lauf (Fahrparcours) gestartet werden darf.
Der Fahrparcours findet am Nachmittag statt. Bis dahin haben wir „freien Ausgang" in der Oase und Umgebung. Zeit also, für süsses Nichtstun.
Gegen Abend verschieben wir uns nordwärts. Dort - etwas abseits des Trubels in der Oase - wollen wir in den Dünen die zwei Läufe der Challenge austragen und anschliessend Silvester feiern.
Die beiden Parcours sind knifflig ausgesteckt und voller Ueberraschungen. Wir dürfen zwei spannende Stunden am Pistenrand erleben. Mehr darüber unter: www.desert-challenge.ch.
Mit den letzten Sonnenstrahlen starten wir mit dem Nachtessen. Raini und Sandra haben für diesen Tag einen ganz besonderen Apéro bereitgestellt. Es mundet nicht nur vorzüglich, das Auge erfreut sich ebenfalls an der liebevoll hergerichteten Tafel. Ein feines Nachtessen rundet das kulinarische Programm vorerst ab (Dessert folgt später). Nach der Siegerehrung im Schein des Lagerfeuers folgt eine gemütliche Runde ums Feuer und wer mochte, konnte eifrig beim „Lotto" mitmachen. Zu später Stunde - aber weit vor Mitternacht - erheben wir im Schein Funken speiender Vulkane unsere Gläser, um auf ein erfolgreiches und glückliches neues Jahr 2009 anzustossen. Bald darauf verziehen sich die einen in den Schlafsack, denn bereits um 08.00 Uhr wollen wir losfahren. Der Weg nach Hammamet ist weit...
Regula und ich verschlafen dann den Glockenschlag um Mitternacht um nochmals kurz anzustossen mit den noch mehr oder weniger wachen Ueberhöcklern.
1.1.2009. Und der Rest ist schnell erzählt. Ankunft bei Sonnenuntergang im Hotel in Hammamet, gemeinsames Nachtessen mit anschliessendem Wasserpfeife rauchen. Schlafen im durchhängenden Hotelbett. Ausgiebig Frühstücken und anschliessend Besuch der Medina in Hammamet. Gemeinsame Fahrt zum Hafen. Herumhängen, Warten, Drängeln, Warten... Endlich auf dem Schiff. Warten auf die Abfahrt. Fährt immer noch nicht. Endlich tuckert die Carthage in Richtung Genua los. Essen, Schlafen, Essen. Adieu sagen - wir kommen wieder. Glückliche Heimkehr nach Hause. Wir sehen uns wieder. Ganz bestimmt. Es war sauschön...